Kane
Glen Jacobs hat wirklich viel Scheiße erlebt in seiner langen Wrestling-Karriere. Ob nun als Zahnarzt, als Weihnachtskreatur oder als Trotz-Kopie eines abgewanderten Superstars. Im Kane-Charakter schien er endlich seine Rolle im Sports-Entertainment gefunden zu haben und auch wenn sein Charakter hier und dort immer mal wieder abzudriften drohte, fing sich die Big Red Machine doch immer wieder ein. 2008 startete man etwas Großes und viele sahen Kane schon wieder im Main Event - doch anstelle des Großen kam lediglich etwas sehr sehr Kleines heraus. Etwas kleines Mexikanisches. Der letzte Rest Glaubwürdigkeit, den sich Kane über die ganzen Jahre immer noch erhalten konnte war nun auch zerstört. Und mit jedem 619 löste er sich ein Ticket, ein Ticket für Kane in die Hall of Shame - Class of 2008.

DJ Gabriel
Zwei Sachen haben Alex Wright bei World Championship Wrestling ausgezeichnet: Er war Deutscher und er hatte ein grausames Gimmick. Will World Wrestling Entertainment den guten Alex also kopieren, haben sie wiederum zwei Fassaden zur Auswahl. Man entschied sich gegen die Verpflichtung eines deutschen Talents und zog Development-Talent Jack Gabriel lieber eine Lederjacke an. DJ Gabriel war geboren und man krönte die Szenerie darin, dass man dem tanzenten Idioten gar einen Push verpasste, der ihn sogar cleane Siege gegen Männer wie Paul Burchill erringen ließ. Aber Gabriel kann sich getrost zurücklehnen, die Sonnenbrille aufsetzen, klein Alicia an die Hand nehmen und eine runde Dancefloor-Dandy spielen, denn DJ Gabriel ist dabei - in der Hall of Shame - Class of 2008.

Jillian Hall
Die Verpflichtung von Jillian Hall war schon eine kleine Sensation, schließlich sprach sie gegen alles, was man in der WWE-Women's Divison brauchte. Vielmehr verstieß sie gegen die zwei elementarsten Grundregeln, denn sie sah A) nicht gut aus und konnte B) wrestlen. Zunächst führte man sie mit einem Forunkel im Gesicht ein, was letzten Endes Mitauslöser für die Erweiterung der Drug Policy auf den Booking-Bereich gewesen sein dürfte. Nachdem der Boogeyman uns hiervon erlöste, spritze man Jillian gefühlte 20 Hekto-Liter Botox und Silikon in die unterschiedlichsten Zonen ihres Körpers und krönte die Wiederwertigkeit ihrer Optik mit einem Gimmick, in dem sie überaus schreckliche Töne von sich gab. Die Hall of Shame - Class of 2008 präsentiert: Jillian Hall.

Hornswoggle
Ich kann nicht bestreiten, dass ich nicht auch abgehen würde, wenn ich in einer Halle bei einer WWE-Show sitze und der kleine Rotzlöffel plötzlich unter dem Ring hervorkriecht. Es gibt aber halt auch noch eine andere Sicht auf die Dinge - eine rationale. Und in dieser rationalen Sicht widerspricht Hornswoggle allen Regeln der Vernunft. Nicht nur, dass aus dem charismatischen bösen Zwerg, der unter dem Ring wohnt plötzlich ein tanzender kleiner Junge geworden war, nein, er zog auch noch Finlay in den ganzen Schlamassel mit herein. Als Heel-Ergänzung zu einem harten Heel-Iren war der Little Bastard vollkommen okay, als Mini-Me auf Extacy qualifizierte sich Hornswoggle für die Hall of Shame - Class of 2008.

Goldust
Es ist immer wieder traurig, wenn man sieht, wie sich Gimmicks, die auf den Listen der großartigsten Gimmicks der Sports-Entertainment-Geschichte plötzlich auch für Listen wie diese hier qualifizieren. Goldust ist neben Major-Inductee Kane bereits der zweite in der diesjährigen Einführungsorgie. Ein bißchen genial fand ich es schon, als man Rhodes für den Cyber Sunday ankündigte - nachdem ich ihn jedoch sah, vergaß ich den Glauben an... Wasauchimmer. Als wäre das alles nicht schon Grund zum Fremdschämen genug gewesen, verpasste man Goldust auch noch einen Vertrag und das zu Beginn des Atemzuges, an dessen Ende man D'Lo Brown und Val Venis entließ. Das Goldust-Gimmick ist eines der besten aller Zeiten. Der 2008er-Run von Dustin ist nicht mehr als ein Kopfschüttel wert. Und die Aufnahme von Goldust in die Hall of Shame, als Teil der Class of 2008.

Kung Fu Naki
Wie es Funaki immer und immer wieder schaffte, den Entlassungswellen zu entgehen ist eines der größten Mysterien der Wrestling-Geschichte. 2008 versuchte man seit vielen Jahren endlich mal wieder, Profit aus dem On-Air-Charakter zu schlagen und verpasste ihm in einem grandiosen Backstage-Segment mit R-Truth ein neues Gimmick und einen damit zusammenhängenden Push. Kung Fu Naki war geboren. Funaki damit leider gestorben. Man tauschte die Rolle eines farblosen Jobbers durch die Rolle eines farblosen Jobbers in neuem Gewand. Nach dem zweiwöchigen Push war Kung Fu Naki wieder in der Lowest Card angelangt und niemand ist auch nur einen kleinen winzigen Schritt weiter. Einzig der Theme-Song rult - aber wann kriegt man den schon mal zu hören? Class of 2008 - Hall of Shame Inductee: Kung Fu Naki.

Braden Walker
Eine Einführungszeremonie wird gestartet mit der Laudatio auf einen der Big Names des Jahrgangs und sie wird beendet mit der Laudatio auf einen zweiten Major-Inductee. Neben Kane kann das in dieser Liste niemand anderes sein als Braden Walker. Ein Mann, der es schaffte, in nur wenigen Wochen zu einer Legende zu werden. Und ja, ich plädiere eindeutig dafür, dass THQ nicht nur Kraft und Mühe darauf vergeudet, eine "Legends of WrestleMania"-Spielesensation auf den Markt zu bringen. Nein, ich verlange die "Legends of WrestleCrap" und ich will Braden Walker auf dem Cover. Nur Braden Walker. Groß was anderes passt dann ja auch nicht mehr drauf... Und damit schließe ich die Einführungszeremnie der Hall of Shame - Class of 2008 und heiße als letztes neues Mitglied Willkommen: Braden Walker.